KAB Diözesanverband Osnabrück
Katholische Arbeitnehmer-Bewegung

KAB Diözesanverband Osnabrück

Zur 60 jährigen Mitgliedschaft in der KAB am 18.02.2018

Mitglied seit 60 Jahren in der KAB/CAJ. Ganz herzlichen Dank für die Ehrung, zu der ich ein paar Gedanken aus meiner Sicht beitragen möchte.

Es waren eigentlich nicht 60 – sondern 63 Jahre.
Mit 15 Jahren, 1956 die CAJ St.Augustinus Nordhorn kennengelernt, gehörte ich bereits 1957 zur JungCAJ.
Mit Einführung der Mitgliedshefte, war ich dann offizielles Mitglied ab Januar 1958. Die Christliche Arbeiterjugend CAJ und später die KAB sind und waren meine
geistige Heimat.

Den Gründer der CAJ, Kardinal Joseph Cardijn, der 1925 in Brüssel die Arbeiterjugend zum Handeln aufrief, die CAJ gründete, durfte ich persönlich in Nordhorn und - in Münster bei der Demonstration „NICHT MOSKAU SONDERN ROM SIEGT“, erleben und seine Aussage „Jeder Mensch ist mehr wert als alles Gold der Erde“, mich überzeugen. Dazu gehört u.a. die katholische Soziallehre, in Verbindung mit dem Jesuitenpater Oswald von Nell-Breuning, hautnah erlebt im Ludwig Windhorst-Haus, Holthausen, maßgebend für die Herausgabe der Sozialenzyklika "Quadragesimo anno" unter Papst Pius XI. („zur Sozialbildung des Eigentums und zum Subsidiaritätsprinzip“).

„CAJler und KABer, sollen sich christlich orientiert einbringen in Familie, Kirche, Staat und Gesellschaft, vor allem auch in der Arbeitswelt“, war die Ausgangsposition für alle von mir ausgeführten ehrenamtlichen Tätigkeiten.

Nach der Textilfacharbeiterlehre mit Akkordarbeit als Weber bei der Fa. Povel machte man mich verantwortlich für eine JungCAJ Gruppe in St. Augustinus, Nordhorn mit einer einmal wöchentlich durchzuführenden Gruppenstunde. Dazu kam an Sonntagsvormittagen eine Arbeitsgemeinschaft (AG) „Leben aus dem Evangelium, Auslegung des neuen Testamentes, mit Beispielen aus der Praxis für die Praxis“.

Bei der Textilfirma NINO, Nordhorn wählte man mich zum Lehrlingssprecher, um u.a. für Männer und Frauen (Jugendliche) getrennte Toiletten – und Waschräume zu erreichen

Bei der Bundeswehr, der Depotgruppe Nord Lingen wurde ich als Soldat in den Betriebsrat gewählt.

Erstmalig Verantwortung sollte in meiner Jugendzeit die Wahrnehmung der Aufgaben als Stellvertretender Obermessdiener sein.
Danach folgten Aufgaben:

- als Protokollführer bei KAB und CAJ

- 16 Jahre Schriftführer beim Deutschen Bundeswehrverband e.V. Lingen, selbständige Kameradschaft Ehemalige Soldaten – Reservisten –
Hinterbliebene Lingen, z.Zt. Vorstandsarbeit als Beisitzer

- 18Jahre Schriftführer bei der Gemeinschaft Katholischer Soldaten (GKS), bzw. Freundeskreis der GKS, Lingen; zusätzlich zuständig für die Liturgiegestaltung (hl.Messe, Gottesdienst, Morgenlob, Andachten)

- Klassenelternrat in Klassen unserer drei Kinder

- Schulelternratsvorsitzender einer Grund-u. Hauptschule

- 10 Jahre tätig in einem Familienkreis in St. Marien Biene
zur Gestaltung von Familien – u. Kindergottesdiensten

- Über 40 Jahre, Lektor und Kommunionausteiler; - durfte Lektor sein nicht nur in Biene sondern u.a. auch in Rom., bei einer Jakobswallfahrt zu Fuß über Galizien (ca. 170 – 190 km) nach Santiago de Compostela und Assisi, zusätzlich mit Akkordeon und Taschentrompete

- 19 Jahre Bühnenauftritte um den Kindern St. Nikolaus näher zu bringen

- Von meinen musikalischen Tätigkeiten möchte ich nur erwähnen, dass man
mich aus der Not heraus vorübergehend als Vorsitzender eines gemischten
Kirchenchores gebrauchen konnte.

Als ehemalieger KAB-Vorsitzender in Biene (1979-1983) möchte ich hervorheben:

  • unsere Unterschriftsaktion „Rente für die Mütter“( heute verwirklicht) vorgestellt in allen Gottesdiensten, auch im LWH belohnt mit über 600 Unterschriften; auch heute noch hochaktuell
  • die erfolgreiche Aktion „Hände weg vom Kindergeld“ 1982 mit 430 Unterschriften
  • unsere Lebensmittelpaketaktion zur Linderung der Hungersnot 1981 in Polen; Pakete, die wir selbst packten, woran der ganze Ortsteil beteiligt war.Viele Dankesbriefe aus Polen erreichten uns, wurden in einem Gottesdienst zum 1. Mai verlesen.
  • An den Diözesantag im Juni 1982 im LWH, möchte ich erinnern, den wir mit organisieren durften; über 20 Delegierte bei unseren Mitgliedern unterbringen konnten, dazu einen Kommersabend im Gemeinschaftshaus gestalteten mit Programm,Tanz, Beköstigung, Aufnahme von 14 neuen Mitgliedern; dabei eine Ehrung unseres beliebten Diözesanpräses Maristenpater Lothar Wierth mit einem Gedicht über seine Vita, für seinen über ein Jahrzehnt währenden, überzeugenden Einsatz als Diözesanpräses mit der Überreichung der Ketteler-Kohle-Plakette. An den Dank für den Einsatz dafür an unsrer Mitglieder mit einem bayerischer Abend mit entsprechender Beköstigung bei bayerischen Zitter- und Gitarrenklängen von zwei Musikern, finanziert durch die Diözesanleitung.
  • Die Unterstützung von Mitgliedern bei schriftlichen Bewerbungen um Arbeitsplätze, wie auch das Einbringen in Personal-und Betriebsräten war uns immer ein Anliegen.
  • Unsere Präsentation, der KAB-Stand beim 60jährigen Bestehen unserer Pfarrgemeinde (1983), fand höchste Anerkennung im Kirchenboten unserer Diözese.

Alle diese Aktionen, Durchführung ehrenamtlicher Tätigkeiten waren nur möglich, weil meine liebe Frau Adele es schaffte, trotz eines überwiegend Sieben Personenhaushaltes, Haus-und Gartenarbeit, mir den Rücken freizuhalten.
Dafür, liebe Adele, Dir immer wieder ganz herzlichen Dank.

In dem Mitgliedsbuch aus dem Jahre 1937 meines Vaters, der über 70 Jahre Mitglied in der KAB Nordhorn war steht u.a. "Sei uns ein treuer Freund. Streite mit uns tapfer für die Sache Gottes, diene mit uns zusammen Deinem Volke.
Trage die Gedanken Deiner Bewegung nicht nur still in Dir, sondern sprich darüber an der Arbeitsstelle und in der Nachbarschaft.
Wirke als Apostel. Ermuntere Unentschlossene, gewinne Abseitsstehende."

Und die Pädagogik des Gründers der CAJ Kardinal Joseph Cardijn „Vormachen-Mitmachen-Nachmachen“, keinen allein lassen, Sehen, Urteilen, Handeln“; die Menschen abholen wo sie sind, mitnehmen, wie Christus es tat, verantwortlich die Sache Christi in Kirche, Staat, Gesellschaft, vor allem auch in unseren Familien voranzubringen, sich weiter einzumischen für eine bessere, gerechtere Welt, sollte immer das Anliegen der KAB und der CAJ sein, auch wenn uns in unserer heutigen Welt der Wind ins Gesicht bläst.

Das wünsche ich unserer KAB und der CAJ für die Zukunft von ganzem Herzen.

„Gott segne die christliche Arbeit“

gez. Johann Schnieders

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